Meine Geschichte
Wer ich bin
Hi, ich bin Max. Ich bin 37 Jahre alt, habe Wirtschaftsrecht studiert und arbeite seit vielen Jahren in einem großen deutschen Konzern.
Ich bin das mittlere Kind von einer sechsköpfigen Familie, aufgewachsen in gutbürgerlichen Verhältnissen – mit allem, was dazugehört: Struktur, Erwartungen, Sicherheit.
Ich habe früh gelernt, wie man funktioniert. Wie man Ziele erreicht. Wie man sich anpasst und durchbeißt.
Ich war gut im Leben – zumindest auf dem Papier. Studium, Karriere im Konzern, gutes Gehalt, Fitness, tolles Auto, Beziehung. Alles lief, aber doch irgendwie falsch. Ich lag nachts wach. Mit Herzrasen, ohne Grund. Grübelnd, rastlos, unzufrieden.
"Es fühlte sich an, als würde meine Seele sterben – körperlich und mental kam alles zum Erliegen."

Ich dachte, ich müsste einfach noch besser werden. Noch strukturierter, noch mehr Meditation, noch mehr Sport, mehr Geld verdienen, noch mehr Bücher über Selbstoptimierung. Aber ehrlich? Es wurde nicht besser.
Der Bruch und Wendepunkt
In meiner Jugend war ich das brave Kind – meist angepasst und darauf bedacht, meiner Familie nicht zur Last zu fallen. Nach außen funktionierte ich, doch innerlich fühlte ich mich oft zerrissen. Im Freundeskreis wie auch im erweiterten Familienkreis hatte ich häufig das Gefühl, nicht wirklich dazuzugehören. Diese leise Fremdheit inmitten vertrauter Menschen begleitete mich über viele Jahre.
Viele Jahre später, während meines Masterstudiums, zeigte sich dieser innere Zwiespalt zum ersten Mal in voller Härte. Ich hatte eine wichtige Prüfung zweimal nicht bestanden – es blieb mir nur noch ein letzter Versuch. Die sechs Monate bis zu diesem dritten Anlauf wurden zur Zerreißprobe: Sie waren erfüllt von Angst und Panik. Innerlich brach ich in dieser Zeit völlig zusammen.
Es fühlte sich an, als würde meine Seele sterben – körperlich und mental kam alles zum Erliegen. Ich erkannte, dass ich auf diese Weise nicht weiterkam. Ich begann, Hilfe zu suchen, sprach offen über meine Ängste und fand allmählich wieder Boden unter den Füßen. Es war der Beginn einer tiefen inneren Arbeit – eine Auseinandersetzung mit alten Verletzungen, überkommenen Denkweisen und der Suche nach meinen echten Werten. Diese Krise wurde zum Wendepunkt. Ohne sie wäre ich nicht der, der ich heute bin.

Der Weg zur Philosophie
Die Wende kam nicht durch ein großes Buch oder einen weisen Mentor, sondern – wie so oft – durch Zufall. Ich war im Fitnessstudio, durchwühlt vom Alltag, als mir ein Podcast empfohlen wurde: „Pudel & Kern“ von Dr. Albert Kitzler. Ich klickte ohne große Erwartungen – und fand mich plötzlich in einer Welt wieder, die ganz andere Fragen stellte als jene, die mich bis dahin angetrieben hatten. Die Stoiker sprachen nicht über Erfolg, Status oder Effizienz. Sie sprachen über Ruhe. Haltung. Innere Freiheit.
Kurz darauf entdeckte ich auch Dieter Lange – ein zweiter Impulsgeber, der mich tief geprägt hat. Er war der Erste, der laut und klar sagte: „Mehr ist nicht der Weg.“ Bis dahin hatte ich tief in mir geglaubt, dass Glück dann entsteht, wenn man nur genug erreicht: das Haus am Meer, die Karriere, das Geld, die Traumfrau. Doch je mehr ich rannte, desto leerer wurde es. Dieter Lange drehte diesen Gedanken radikal um. Er sagte: „Alles, was du brauchst, ist schon in dir. Jetzt. In diesem Moment.“ Das war kein Spruch für ein Wandtattoo – das war eine Zumutung. Denn es bedeutete: Wenn ich unglücklich war, lag es nicht an der Welt. Sondern an mir. An meinen Bewertungen, meiner Perspektive, meinen inneren Filtern.
Und genau dort begann meine Arbeit. Ich begann, meine Ängste zu hinterfragen, meinen Neid, meine Eifersucht, meine ständige Unruhe. Ich fragte mich, woher sie kamen – aus der Kindheit, aus alten Prägungen, aus inneren Überzeugungen, die nie zu mir gehört hatten. Und ich begann, bewusst umzudeuten. Situationen anders zu sehen. Anderen – und mir selbst – anders zu begegnen.
Was mich in dieser Zeit begleitet hat, war ein Satz von Goethe: „Getretener Quark wird breit, nicht stark.“ Ein Satz, der mit einem Lächeln das sagt, was Philosophie oft mühsam erklärt: Mehr hilft nicht mehr. Nicht mehr wissen. Nicht mehr arbeiten. Nicht mehr leisten. Sondern mehr Klarheit. Mehr Echtheit. Mehr Du.